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Deutsche Münzprägestätten

Von Hamburg nach München

Auf dem Gebiet des Bundesrepublik Deutschland gibt es zur Zeit fünf staatlichen Münzprägestätten, welche vom Staat damit beauftragt sind die Münzprägung vorzunehmen. Neben der Herstellung der normalen Euroumlaufmünzen, werden in diesen Münzprägestätten auch Goldmünzen und Silbermünzen geprägt. Hierbei sind die Prägestätten aber nicht nur auf die Herstellung für den deutschen Bereich limitiert, viel mehr wird auch im Auftrag anderer Staaten eine Prägung von Münzen vorgenommen. In den folgenden Abschnitten stellen wir Ihnen die einzelnen Münzprägestätten vor und hoffen Ihnen damit ein paar lesenswerte Informationen vermitteln zu können.

Bayerisches Hauptmünzamt (Münzzeichen D)

Das Bayrische Hauptmünzamt kann auf eine Geschichte bis zurück in das 10. Jahrhundert zurückblicken und ist gleichzeitig der älteste Betrieb in der bayrischen Landeshauptstadt. In der bayrischen Münzprägeanstalt werden etwa 21 Prozent der deutschen Umlaufmünzen hergestellt. Ein großes Augenmerk liegt auch auf der Produktion von Gedenkmünzen und Gedenkmedaillen.

Staatliche Münze Berlin (Münzzeichen A)

Die Staatliche Münze Berlin mit dem Münzzeichen A ist eine seit dem dem 14. Jahrhundert bestehende Münzprägestätte, welche seitdem unzählige Münzen für die jeweiligen Herrschaftsgebiete hergestellt hat. Die Münze Berlin wurde im 18. Jahrhundert als erste Münze in Deutschland mit dem Münzzeichen versehen, welches die damals üblichen Münzmeisterzeichen abgelöst hat. Schon in der Vergangenheit war die Münze Berlin für seine modernen Prägetechniken und die damit verbundene Ausstattung bekannt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden sogar aufgrund von Rohstoffknappheit Münzen aus Aluminium dort gefertigt. Im Jahr 2005 wurde der Standort der Münze Berlin von Berlin-Mitte nach Berlin Reinickendorf gewechselt. Etwa 20 Prozent der Umlaufmünzen werden in Berlin geprägt.

Staatliche Münze Stuttgart (Münzzeichen F)

Die Staatliche Münze Stuttgart oder auch unter dem Namen Staatliche Münze Baden-Württemberg Standort Stuttgart bekannt ist die größte Münzprägestätte in Deutschland. Als Münzzeichen wir der Buchstabe F verwendet. Mehr als 38 Prozent der Umlaufmünzen werden hier geprägt. Dies bedeutet, dass mehr als 2 Millionen Münzen jeden Tag die Prägestätte verlassen. Die Geschichte der Anstalt geht zurück bis in das 14. Jahrhundert, als die ersten Münzen geprägt und damit verbunden das Recht auf Münzprägung verliehen wurde. Gefertigt werden die Münzen in einer modernen Produktionsanlage in Bad Canstatt.

Staatliche Münze Karlsruhe (Münzzeichen G)

Die Staatliche Münze Karlsruhe oder auch unter dem Namen Staatliche Münze Baden-Württemberg Standort Karlsruhe bekannt ist eine seit dem 18 Jahrhundert bestehende Münzprägeanstalt. Das Münzzeichen lautet G, es werden etwa 250 Millionen Münzen jedes Jahr in Karlsruhe geprägt. Seit dem Jahr 1998 gibt es einen Zusammenschluss der Münze Karlsruhe mit der Münze Stuttgart, sodass diese unter dem Namen Staatliche Münze Baden-Württemberg firmieren.

Münze Hamburg (Münzzeichen J)

Bereits im 9. Jahrhundert wurden die ersten Münzen in Hamburg geprägt. Etwa 21 Prozent der jährlich produzierten Umlaufmünzen werden in der Münze Hamburg produziert. Darüber hinaus werden in Hamburg auch im Auftrag zahlreicher weiterer Staaten Münzen geprägt. Ein weiteres Standbein der Prägestätte ist die Herstellung bzw. die Nachprägung von besonderen historischen Münzen. Im Gegensatz zu den anderen Prägestätten steht die Münze Hamburg für Besuchergruppen nicht für eine Besichtigung zur Verfügung.

Hohe gleichbleibende Qualität der Münzprägung

Dadurch das das Münzen in Deutschland ist staatlicher Hand sind, greifen auch dies strikten staatlichen Kontrollen. Dies hat den Vorteil, dass eine gleichbleibende Qualität auf einem sehr hohen Niveau bei der Münzherstellung gewährleistet werden kann. Dies wird auch daran deutlich, dass viele ausländische Staaten die deutschen Münzprägeanstalten in Anspruch nehmen, um dort Münzen prägen zu lassen. Die Prägung von Silber- und Goldmünzen nimmt nur einen sehr kleinen Teil der Gesamtprägemenge im Jahr ein. Das tägliche Brot der Münzprägestätten ist die Herstellung von Umlaufmünzen.