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Reichsgoldmünzen
Die Goldmark des Deutschen Kaiserreichs
Seit der Reichsgründung im Jahre 1871 war die deutsche Währung „Mark“ an Gold gekoppelt. Erst im Zuge des Ersten Weltkrieges wurde die Goldbindung aufgegeben. Während der Kaiserzeit wurden auch Mark-Münzen in Gold geprägt.
Diese Reichsgoldmünzen oder Goldmark erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit als Anlagemünze. Während des Kaiserreichs waren sie ein reguläres Zahlungsmittel und wurden auch so genutzt.
Reichsgoldmünzen in unterschiedlichen Stückelungen
Die Goldmark wurde in Stückelungen von 5, 10 und 20 Mark ausgegeben. Die Goldmünzen haben einen Feingehalt von 900 und einem Kupfergehalt von 10 %. Dadurch erhalten die Münzen ihre charakteristische rötliche Färbung.
Als Anlagemünze gilt vor allem das 20-Mark-Stück, das in relativ hohen Auflagen auf den Markt kam und in nahezu jeder Sammlung vorhanden ist. Sein Wert notiert daher nahe am Tagesgoldpreis und hat keinen festen Sammlerwert.
Diese größte unter den Reichsgoldmünzen hat ein Gewicht von 7,96 g bei einem Durchmesser von 22,5 mm und einer Stärke von 1,4 mm.
Das 10-Mark-Stück besitzt einen vergleichsweise höheren Sammlerwert. Sie wiegt 3,98 g bei einem Durchmesser von 19,5 mm und einer Stärke von 0,9 mm.
Für Sammler interessant ist auch die 1877 bis 1878 geprägte 5-Mark-Goldmünze mit einem Gewicht von 1,99 g, einem Durchmesser von 17,0 mm und einer Stärke von 0,6 mm. Sie wurde schon nach relativ kurzer Zeit wieder aus dem Verkehr gezogen.
Wichtig zu wissen ist, dass zwischen 1959 und 1962 viele Fälschungen der Reichsgoldmünze entstanden, die auch heute noch in großem Umfang im Umlauf sind. Insbesondere die 5-Mark-Münze ist davon betroffen. Originale Reichsgoldmünzen lassen sich daher nur über ihre numismatische Echtheit identifizieren.
Deutschen Staaten mit 5, 10 und 20 Mark Goldmünzen
- Anhalt Dessau
- Baden
- Bayern
- Freie Stadt Hamburg
- Hesse-Darmstadt
- Lübeck
- Mecklenburg-Schwerin
- Mecklenburg-Strelitz
- Oldenburg
- Preußen
- Reuss-Obergreiz
- Sachsen-Gotha-Altenburg
- Sachsen-Coburg-Gotha
- Sachsen-Meiningen
- Sachsen-Weimar-Eisenach
- Sachsen
- Schaumburg-Lippe
- Schwarzburg-Rudolstadt
- Schwarzburg-Sonderhausen
- Waldeck-Pyrmont
- Württemberg
Diese Deutschen Staaten haben alle Ende des 19 Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Teil 5 Mark, 10 Mark und 20 Mark Goldmünzen mit einer Feinheit von 900 Gold herausgebracht. Damit Sie sich eine Vorstellung von der Prägemenge der Münzen bilden können, finden Sie im folgenden drei Tabellen von 5 Mark, 10 Mark und 20 Mark Münze aus Hamburg.
Die 20 Mark Münze weißt eine Feinheit von .900 Gold, bei einem Gewicht von 7,965 Gramm. Auf der Vorderseite finden sich zwei Löwen, welche das Wappen Hamburgs von beiden Seiten umklammern. Als Schrift über den Löwen ist gesetzt „Freie und Hansestadt Hamburg“. Auf der Rückseite der Münze findet sich der Imperiale Adler und die Schrift „Deutsches Reich“. Die 5 Mark und 10 Mark Münze sind vom Münzdesign ähnlich, bis auf den abweichenden Nennwert und selbstverständlich das Gewicht.
5 Mark Goldmünze Hamburg
5 Mark Hamburg – 900 Gold – 1,9910 Gramm
Prägejahr | Auflage |
1871 | 441.000 |
10 Mark Goldmünze Hamburg
10 Mark Hamburg – 900 Gold – 3,9820 Gramm
Prägejahr Auflage
1890 245.000
1893 246.000
1896 164.00
1898 344.000
1900 82.000
1901 82.000
1902 41.000
1903 310.000
1905 164.000
1906 164.000
1907 111.000
1908 32.000
1909 122.000
1910 41.000
1911 75.000
1912 48.000
1913 41.000
20 Mark Goldmünze Hamburg
20 Mark Hamburg – 900 Gold – 7,965 Gramm
Prägejahr Auflage
1983 815.000
1894 501.000
1895 501.000
1897 500.000
1899 1.002.000
1900 501.000
1908 14
1913 491.000
Zum Teil wurden in den Prägejahren auch noch Münzen in höherer Qualität für Sammler herausgegeben. Diese Münzen sind aber nur im Prägefrischen Zustand preislich unterschiedlich zu den herkömmlichen Goldmünzen aus dieser Zeit.
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Reichsadler und Herrscherbilder
Die Goldmünzen zeigen auf der Rückseite den Reichsadler mit dem eingefügten Hohenzollernschild zwischen der Umrahmung „Deutsches Reich“ und der Nennwertangabe. Die Größenrelationen änderten sich dabei mehrfach im Verlauf des Kaiserreichs.
Die Vorderseite ist je nach ausgebendem Bundesstaat unterschiedlich gestaltet.
In der Regel zeigt sie den jeweiligen Herrscher mit seinem Namen und Titel, bei den Stadtstaaten das Stadtwappen. Dementsprechend gibt es die Goldmark aus Preußen, Bayern, Sachsen, Hamburg usw. Die meisten Prägungen fanden im größten Bundesstaat Preußen statt, daher zeigen die noch existierenden Goldmark überwiegend Hohenzollern-Herrscher.