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Wie viel Gold- und Platinvorkommen sind tatsächlich auf unserer Welt vorhanden?

Seit Tausenden von Jahren bauen Menschen Platin, Gold und viele andere wertvolle Mineralien unter der Erdoberfläche ab. Durch diese Aktivitäten sind einige dieser Mineralien an manchen Orten möglicherweise bereits erschöpft. Dennoch haben Wissenschaftler entdeckt, dass die Erde tatsächlich über enorme Mengen dieser Vorkommen verfügt, insbesondere in der Nähe des Erdkerns. Dies geschah, als frühe Meteoritengold- und Mineralienschauer den Erdkern während der Entstehung der Erde bombardierten.

Aufgrund des damals geschmolzenen Zustands der Erde nach ihrer Entstehung sank der größte Teil dieses reichlich vorhandenen, aber schweren Elements in den Kern. Infolgedessen schloss der Silikatmantel über dem Erdkern enorme Mengen an Gold und anderen Mineralien ein, die weit außerhalb der Reichweite lagen. Die Erde besteht aus fünf "chemischen" Schichten. Diese sind der innere Kern, der äußere Kern, der untere Mantel, der obere Mantel und die Kruste.

Die "geologischen" Abschnitte sind der innere Kern, der äußere Kern, die untere Mesosphäre, die obere Mesosphäre, der Mantel, der obere Mantel, die Kruste und die Lithosphäre. Die "mechanischen" Schichten der Erde sind der innere Kern, der äußere Kern, der mittlere atmosphärische Mantel, die obere Asthenosphäre und die Erdkruste
(Lithosphäre).

Der Gold- und Platinschatz tief im Inneren der Erde

Ultrapräzise Analysen einiger der ältesten Gesteinsproben der Erde liefern eindeutige Beweise dafür, dass die zugänglichen Edelmetallreserven der Erde das Ergebnis eines Meteoritenbeschusses sind, der mehr als 200 Millionen Jahre nach der Entstehung der Erde stattfand. Mehr als 99 Prozent des vorhandenen Goldes der Erde sind verschüttet - es ist vor Milliarden von Jahren in das Zentrum des Erdinneren gesunken. Tatsächlich gibt es genug Gold im Erdkern, um die Erdoberfläche mit etwa 0,45 m des Materials zu bedecken. Wie aber ist das Gold so tief in das Innere der Erde gekommen? Die Erde bildete sich aus einer Reihe kleinerer Teilplaneten, die im Laufe von 30 Millionen bis 40 Millionen Jahren zusammenstießen. Daraus lässt sich in ungefähr ableiten, wie viel Gold in der Erdkruste vorhanden sein müsste. Hierzu haben Wissenschaftler die Zusammensetzung der Kruste mit der von Meteoriten verglichen, die den Planetesimalen ( Vorläufer und Bausteine von Planeten) ähnlich waren, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass die Kruste arm an Gold, Platin und Nickel ist. Daher wird vermutet, dass alle diese eisenliebenden Elemente in den eisenreichen Erdkern gezogen wurden, als die Erdoberfläche noch ein Ozean aus geschmolzenem Magma war. Hätten Meteoriten nicht Millionen von Jahren nach der vollständigen Bildung des Erdkerns und der Abkühlung der Erdkruste Gold auf der Erdoberfläche abgelagert, wäre Gold sogar noch seltener und teurer als heute. Berechnungen nach zu Folge müssten im Erdkern 1,6 Billiarden Tonnen Gold liegen. Das klingt nach viel, ist aber nur ein winziger Prozentsatz der Gesamtmasse des Erdkerns - etwa ein Teil pro Million. Der Erdkern enthält ebenso sechsmal so viel Platin. Man kann also sagen, dass die meisten Edelmetalle, auf denen die Weltwirtschaft und viele wichtige industrielle Prozesse beruhen, unserem Planeten durch einen glücklichen Zufall hinzugefügt wurden, als die Erde von etwa 20 Milliarden Milliarden Tonnen asteroiden Materials getroffen wurde.

Der Vorrat an physischem Platin auf er Welt

Seit langem wird behauptet, dass die Gesamtmenge an physischem Platin, die weltweit jemals gefördert wurde, in ein durchschnittliches Wohnzimmer oder eine Garage passen würde. Abgesehen davon, dass wir nur die ungefähre Menge an Platin kennen, die jemals gefördert wurde und von der das meiste für kommerzielle Zwecke verwendet wurde. In der Zeit von 1977 bis zum Jahr 2017 sollen etwa knapp 190 Mio. Unzen Platin oder fast 6.000 Tonnen Platin in diesem Zeitraum von vier Jahrzehnten aus der Erdkruste gezogen worden sein. Das meiste Platin, das jemals abgebaut wurde, wird derzeit in irgendeiner Form verwendet. Ein Großteil der jährlichen Platinlieferungen stammt aus recycelten Autokatalysatoren, altem Schmuck, Münzen und Platinschrott. Etwa 17 % des jährlichen Platinbedarfs wird durch recycelte sekundäre Platinlieferungen gedeckt, die wieder auf den Markt kommen. Der Rest des jährlichen Platinangebots stammt größtenteils aus neuem Platin, das in den Minen abgebaut wird. Das meiste davon stammt aus Südafrika (etwa 70 % des Angebots an neuen Platinminen) und aus der Russischen Föderation

Würden etwa 8 Millionen Unzen .999er Feinplatin in eine Garage oder ein Wohnzimmer passen?

8 Millionen Feinunzen Platinbarren entsprechen also 248,83 metrischen Tonnen Platin. Wir teilen das durch die Dichte dieses dichtesten Edelmetalls von 21,45 Platin. Und schließlich ziehen wir die Kubikwurzel, um die geschätzte Größe dieses theoretischen Platinwürfels zu erhalten. Die geschätzten 8 Millionen Unzen 0,999er Platinbarren in einem Würfel wären also 2,26 Meter pro Seite groß. Somit würden alle diese geschätzten 8 Millionen Unzen Platinbarren auf der Welt problemlos in Ihre oder die Garagen unserer Durchschnittsbürger  passen. Der gesamte physische Platinbarrenvorrat der Welt könnte wahrscheinlich auch in Ihre bescheidene Behausung passen.

Wie viel Gold wurde bisher auf der Welt gefunden?

Bis heute wurden etwa 244.000 Tonnen Gold entdeckt (187.000 Tonnen, die in der Vergangenheit gefördert wurden, plus die derzeitigen unterirdischen Reserven von 57.000 Tonnen). Der Großteil dieses Goldes stammt aus nur drei Ländern: China, Australien und Südafrika. Die Vereinigten Staaten standen 2016 an vierter Stelle in der Goldproduktion. Das gesamte bisher entdeckte Gold würde in einen Würfel passen, der auf jeder Seite 28 Meter breit ist. Das meiste Gold, das heute hergestellt wird, geht in die Herstellung von Schmuck, aber Gold ist auch ein wichtiges Industriemetall, das wichtige Funktionen in Computern, Kommunikationsgeräten, Raumfahrzeugen, Flugzeugtriebwerken und einer Vielzahl anderer Produkte erfüllt.