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Orientalischer Goldschmuck
Von Bauchtanz und Goldschmuck
Wer kennt sie nicht, die schönen Frauen, die sich zur sanften Musik bewegen und ebenso stolz wie edel tanzen. Nach der ägyptischen Tradition tanzen die orientalischen Bauchtänzerinnen entweder mit einem Tuch oder sie halten einen Kerzenleuchter aus Gold oder Silber in der Hand, manchmal sogar über dem Kopf. Auch heute noch wird diese sehr ansehnliche Tradition gepflegt und bewahrt. Der Bauchtanz gehört zum ägyptischen Folkloretanz und hat seinen Ursprung in der Hochzeitsprozession.
Zu Anfang tanzen die Frauen in der Hochzeitsnacht für ihren Ehemann, um ihn anzuregen. Mit der Zeit jedoch wurde auch auf den Hochzeiten der Brauch des Bauchtanzes ausgeübt, und zwar von mehreren Frauen, nicht nur von der Braut. Der Tanz mit dem Kerzenleuchter wiederum soll die geistige Erleuchtung fördern und erhellte früher den Menschen ganz praktisch den Weg, auf dem sie gingen. Diesen Brauch findet man auch in der Türkei wieder.
Die Bekleidung
Traditionell tragen die Frauen zum Tanzen ein durchgängiges Kleide, man sieht sie jedoch gelegentlich auch im Hosenanzug tanzen. Der Hosenanzug hat vor allem den Sinn, die Frau bei den akrobatischen Übungen wie dem Spagat zu bedecken. In Ägypten gelten solche Bewegungen allerdings als „unanständig“ und werden vermieden. Gelegentlich sind die Gesichter der Frauen verschleiert. Aber die Schleier sind aus so dünnem Stoff, dass man sowohl das Gesicht der Frau als auch den goldenen Schmuck, den sie trägt, gut sehen kann.
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Der Schmuck
In der Regel tragen die Tänzerinnen einen Nasenring, an dem eine goldene Kette hängt, die bis zum Ohrring reicht. Dieser Schmuck heißt „Naath“. An dem Teil des Naath, der sich an der Nase der Trägerin befindet, ist meistens ein Stein angebracht. Hierzu eignet sich beinahe jeder Schmuckstein. Ist die Trägerin sehr wohlhabend, nutzt man gerne Diamanten oder weiße Perlen. Soll es etwas günstiger sein, werden bunte Schmucksteine, Halbedelsteine, verwendet, beispielsweise Lapislazuli, Türkis oder Jaspis. Die Nasenringe wurden früher regelrecht in die Nase „geschraubt“ was eine sehr schmerzhafte und langwierige Prozedur war. Man nutze hierfür keine Edelmetalle, wie Gold oder Silber, sondern kleine Stücke aus Holz.
Heute werden die Nasenringe professionell angebracht, das bedeutet sie werden entweder gestochen (gepierct) oder geschossen, das heißt mit einer Schmuckpistole durch die Haut gedrückt. Dieser Vorgang tut heute kaum noch weh und verheilt relativ schnell.
Neben dem Naath tragen viele Tänzerinnen noch weiteren Goldschmuck, beispielsweise Ringe, Ketten, Bauchketten oder die sogenannte „Tikka“. Hierbei handelt es sich um einen goldenen Kamm, der im Scheitel befestigt wird. Er kann auch aus Silber bestehen.
Die Braut trägt sowohl normale goldene Ketten, als auch Ketten mit sehr wertvollen und seltenen schwarzen Perlen. Sie sollen besonders viel Glück bringen und dürfen ausschließlich von verheirateten Frauen getragen werden. Als Hochzeitsgeschenk werden ebenfalls wertvolle Ketten aus Gold oder Silber geschenkt, um das Brautpaar finanziell zu unterstützen und um die Braut in besonders schönem Licht erscheinen zu lassen. Goldschmuck, Silberschmuck und Edelsteine sollen Glück bringen und Unglück abwenden. Daher trägt beinahe jede verheiratete indische Frau Goldschmuck, Silberschmuck oder Edelsteine am Körper. In den orientalischen Ländern ist es heute noch Sitte, das Geld eher in Gold zu investieren, da Gold als sichere Anlage gilt.