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Gold-Silber-Ratio: Bedeutung, Historische Entwicklung und Interpretation

Die Gold-Silber-Ratio – auch als Gold-Silber-Verhältnis bezeichnet – ist ein interessantes Instrument für Anleger, die sowohl Gold als auch Silber im Auge behalten möchten. Dieses Verhältnis liefert Hinweise darauf, wie viele Unzen Silber benötigt werden, um eine Unze Gold zu kaufen. 

Somit dient die Gold-Silber-Ratio als aussagekräftiger Indikator zur Bewertung der relativen Attraktivität von Gold und Silber. Im Folgenden wird detailliert erläutert, was die Gold-Silber-Ratio ist, wie sie historisch gewachsen ist, von welchen Faktoren sie beeinflusst wird und wie man sie als Anleger oder Interessierter sinnvoll interpretieren kann.

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Was versteht man unter der Gold-Silber-Ratio?

Unter der Gold-Silber-Ratio versteht man ganz einfach das Verhältnis des Goldpreises zum Silberpreis. Das Verhältnis wird in der Regel in Unzen berechnet, beispielsweise: „Wie viele Unzen Silber benötige ich, um eine Unze Gold zu erwerben?“ Dieses Zahlenverhältnis hat in den letzten Jahrzehnten stark geschwankt und kann auf verschiedenen Zeiträumen betrachtet werden – sei es historisch über mehrere Jahrhunderte oder in kürzeren Zeitspannen von Monaten oder Jahren.

Ein einfaches Beispiel:
Wenn eine Unze Gold 1.800 US-Dollar kostet und eine Unze Silber 18 US-Dollar, dann beträgt das Verhältnis 1.800 / 18 = 100. Das bedeutet, dass man für eine Unze Gold ungefähr 100 Unzen Silber bekommt (oder andersherum gesagt, man braucht 100 Unzen Silber, um eine Unze Gold zu kaufen).

Die Gold-Silber-Ratio kann als Gradmesser der relativen Über- oder Unterbewertung von Silber gegenüber Gold verstanden werden. Ein hohes Verhältnis deutet häufig darauf hin, dass Silber im Vergleich zu Gold relativ günstig ist, während ein niedriges Verhältnis andeutet, dass Silber im Vergleich zu Gold eher teuer ist.

Gold-Silber Ratio im Vergleich (Jahresendkurse für Gold und Silber)

JahrGoldpreise FeinunzeSilberpreis FeinunzeGold-Silber-Ratio
2024 2.62527,76 94,56
20232.50821,48 116,76
20221.86522,43 83,15
20211.69920,40 83,28
20201.60621,58 74,42
20191.53916,07 95,77
20181.12013,51 82,90
20171.08214,07 76,90
20161.09815,38 71,39
201597412,69 76,75

Historische Entwicklung der Gold-Silber-Ratio

Antike und Mittelalter

Gold und Silber werden schon seit Jahrtausenden als Wertaufbewahrungsmittel und Zahlungsmittel geschätzt. Bereits in den Zivilisationen der Antike, etwa in Mesopotamien, Ägypten oder im antiken Rom, gab es feste Verhältnisse zwischen Gold- und Silbermünzen. So wurde in der Regel festgelegt, wie viele Silbermünzen einer Goldmünze entsprechen. Häufig pendelte sich dieses Verhältnis grob zwischen 10:1 und 15:1 ein. In der Antike spielte das Verhältnis jedoch eine noch größere Rolle, da es teils gesetzlich vorgeschrieben war (bspw. im Römischen Reich), sodass der Handelsverkehr auf Basis dieses fixen Verhältnisses abgewickelt wurde.

Frühe Neuzeit bis 19. Jahrhundert

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit blieb das Gold-Silber-Verhältnis ebenfalls ein wichtiges Thema für Münzherren und Herrscher, da viele Zahlungen mittels Gold- und Silbermünzen vorgenommen wurden. So kam es immer wieder zu Münzverschlechterungen und Veränderungen im festen Wechselkurs, was zu Spannungen in der Wirtschaft führte. In vielen Regionen Europas war ein Verhältnis von etwa 12:1 bis 15:1 üblich.

Im 19. Jahrhundert und insbesondere im Zuge des klassischen Goldstandards (ca. 1870 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs) begann Silber gegenüber Gold an Bedeutung zu verlieren. Einige Nationen bevorzugten Gold als primäres Zahlungsmittel, während Silber immer mehr zur „Kleinmünze“ degradiert wurde. Dies wirkte sich auch auf das Verhältnis aus: Silber geriet preislich immer stärker unter Druck und das Gold-Silber-Verhältnis stieg an.

20. Jahrhundert und Gegenwart

Im 20. Jahrhundert, vor allem in Zeiten der Weltkriege und nach Abschaffung des Goldstandards, wandelte sich die Rolle von Gold und Silber drastisch. Gold blieb lange Zeit die primäre Reservewährung vieler Zentralbanken, während Silber vermehrt auch in industriellen Anwendungen zum Einsatz kam (z. B. in der Fotografie, Elektronik, Medizin).

Die historische Bandbreite der Gold-Silber-Ratio ist sehr groß und reichte im 20. Jahrhundert teils von unter 20:1 bis über 100:1. In jüngerer Zeit, etwa nach der Finanzkrise 2008, stieg das Verhältnis zunächst stark an, sank dann phasenweise wieder und erreichte in Extremzeiten wie während der COVID-19-Pandemie (Frühjahr 2020) Spitzenwerte von deutlich über 100:1.

Heute bewegt sich die Ratio häufig in einem Korridor zwischen 60:1 und 90:1, wobei langfristige Durchschnittswerte um die 60:1 bis 70:1 verortet werden. Kurzfristige Ausreißer nach oben oder unten kommen immer wieder vor und können bedeutsame Signale für Anleger liefern.

Einflussfaktoren der Gold-Silber-Ratio

Angebot und Nachfrage

Sowohl Gold als auch Silber werden aus Minen gefördert. Das weltweite Angebot wird von mehreren Faktoren bestimmt: geologische Vorkommen, Förderkosten, geopolitische Stabilität der Abbaugebiete und technologische Fortschritte im Abbau. Das Angebot beider Edelmetalle ist begrenzt, doch Gold bleibt meist seltener und teurer. Silber findet hingegen breitere Anwendung in verschiedenen Industriezweigen, was die Nachfrage auf industrielle Schocks empfindlicher reagieren lässt. Kommt es zu Nachfragerückgängen in wirtschaftlich schwächeren Zeiten, kann der Silberpreis stärker fallen als der Goldpreis, was zu einem Anstieg der Ratio führt.

Wirtschaftslage und Zinsumfeld

Während Gold traditionell ein „sicherer Hafen“ für Investoren in Krisenzeiten ist und vorrangig aus Investment- sowie Schmucknachfrage (insbesondere in Ländern wie Indien oder China) profitiert, hat Silber eine deutlich größere Abhängigkeit von der Wirtschaftslage. Ein robustes Wirtschaftswachstum steigert den Bedarf an Silber für Industriezwecke (Elektronik, Medizin, Solarindustrie usw.), was den Silberpreis stützen kann. Gold hingegen profitiert eher von Unsicherheiten und niedrigen Zinsen: Sinkende Zinssätze steigern die Attraktivität von Gold als zinlose Anlage, da die Opportunitätskosten für das Halten von Gold niedriger werden.

Investorensentiment und Spekulation

An den Terminmärkten (Futures und Optionen) wirken Spekulation, Hedging-Aktivitäten und institutionelle Positionierungen auf die Preise von Gold und Silber ein. Sobald Marktteilnehmer vermehrt auf steigende oder fallende Preise setzen, geraten beide Edelmetalle in Bewegung. Allerdings hat Gold aufgrund seiner höheren Marktkapitalisierung in der Regel mehr „Stabilität“ in den Preisbewegungen, während Silber wegen des geringeren Volumens und der stärkeren Industrienachfrage stärker schwanken kann.

Politische Risiken

In Zeiten geopolitischer Krisen oder Spannungen – etwa bei Währungskrisen, Handelskonflikten oder kriegerischen Auseinandersetzungen – suchen Investoren Sicherheit. Gold ist in solchen Situationen meist beliebter als Silber, was den Goldpreis stärker steigen lässt. Steigt Gold deutlicher als Silber, erhöht sich das Verhältnis. Umgekehrt kann bei Entspannung der Lage und zunehmendem Wachstum Silber profitieren, sodass die Ratio wieder sinkt.

Interpretation für Anleger

Die Gold-Silber-Ratio lässt sich auf verschiedene Weisen interpretieren und für Anlagestrategien nutzen.

  • Ist die Ratio hoch (z. B. 80:1 oder mehr), dann gilt Silber relativ gesehen gegenüber Gold als günstig. Anleger könnten in solchen Zeiten erwägen, ihr Edelmetall-Portfolio stärker auf Silber auszurichten.
  • Ist die Ratio niedrig (z. B. 40:1 oder weniger), dann wird Silber im Vergleich zu Gold als teurer erachtet, was auf eine stärkere Performance von Silber hinweisen kann. In diesem Fall könnte es Sinn machen, Gold höher zu gewichten.

Allerdings sollte man nicht blind ausschließlich auf diese Faustformeln vertrauen. Märkte können länger irrational bleiben, als man als Anleger liquider ist. Das bedeutet, eine anhaltend hohe Ratio muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass Silber unmittelbar vor einer starken Rallye steht.

Langfristige Strategien

Für langfristig orientierte Investoren kann die Gold-Silber-Ratio ein nützlicher Indikator sein, um taktische Anpassungen im Portfolio vorzunehmen. Wer ohnehin Gold und Silber als Teil seiner Diversifikationsstrategie hält, kann den Edelmetall-Anteil abhängig von der Ratio anpassen. Steht das Verhältnis beispielsweise extrem hoch (beispielsweise über 90:1), könnte man in seinem Portfolio etwas mehr Silber beimischen. Langfristig, so die Annahme vieler Edelmetall-Anhänger, pendelt sich das Verhältnis auf einen „gerechteren“ Wert zurück, was eine zusätzliche Renditechance bietet.

Swing- und Kurzfristanleger

Auch Trader und aktive Marktteilnehmer nutzen die Ratio für ihre Strategien. Beispielsweise kann man durch das gleichzeitige Einnehmen von Long-Positionen in Silber und Short-Positionen in Gold (oder umgekehrt) gezielt auf eine Veränderung der Ratio setzen. Diese Strategien sind jedoch komplexer und erfordern ein gutes Risikomanagement sowie ständige Marktbeobachtung.

Risikoaspekte

Es ist wichtig zu betonen, dass weder Gold noch Silber risikofrei sind. Die Preise schwanken, und kurzfristige Verluste können erheblich sein. Gerade Silber zeigt aufgrund seiner geringeren Liquidität häufig stärkere Kursschwankungen als Gold. Auch sollte man im Blick haben, dass historisch gesehen Phasen, in denen die Ratio stark von einem angenommenen „Durchschnittswert“ abweicht, recht lange anhalten können.

Rebalancing auf Basis der Ratio

Stellen wir uns einen Anleger vor, der in seinem Portfolio eine feste Allokation zwischen Gold und Silber wünscht, beispielsweise 70 % Gold und 30 % Silber. Wenn sich die Preise im Zeitverlauf verändern, gerät auch die ursprüngliche Gewichtung aus dem Gleichgewicht. Beim Rebalancing könnte man die Gold-Silber-Ratio als Entscheidungshilfe heranziehen: Ist die Ratio besonders hoch, könnte man etwas mehr Silber nachkaufen, um die 30-%-Quote zu halten – in Erwartung, dass die Ratio irgendwann wieder sinkt.

Wechsel zwischen Gold und Silber

Ein weiterer Ansatz: Möchte ein Anleger nur einen festen Gesamtbetrag in Edelmetalle investieren, könnte er sich in Phasen, in denen die Ratio hoch ist, eher für Silber entscheiden und umgekehrt, wenn die Ratio niedrig ist, eher für Gold. Dies setzt natürlich ein gewisses Timing voraus, das in der Praxis schwierig umzusetzen ist. Dennoch illustriert es, wie das Wissen um das Gold-Silber-Verhältnis als Orientierung dienen kann.

Ergänzung zu anderen Marktfaktoren

Die Gold-Silber-Ratio sollte nicht isoliert betrachtet werden. Weitere Faktoren wie Zinsentwicklung, Inflation, Konjunkturprognosen und politische Risikoindikatoren sind ebenso wichtig. Ein umfassender Blick auf die Marktlage, Unternehmensnachrichten, Rohstoffberichte und ggf. technische Analysemethoden hilft, das Ratio noch sinnvoller zu nutzen.

Chancen und Risiken aus Sicht der Marktpsychologie

Anleger, die sich an der Gold-Silber-Ratio orientieren, gehen implizit davon aus, dass es eine Art „natürliches“ oder „faireres“ Gleichgewicht zwischen Gold- und Silberpreisen gibt. Viele betrachten den langfristigen Durchschnitt – je nach Betrachtungszeitraum etwa 60:1 bis 70:1 – als eine Art Orientierungsgröße.

Allerdings ist zu bedenken, dass sich makroökonomische Umstände und die industrielle Nachfrage nach Silber in den letzten Jahrzehnten stark verändert haben. Während Gold immer seine spezielle Rolle als Krisenwährung und Wertaufbewahrung innehat, hängt Silber vermehrt von neuen Technologietrends (z. B. erneuerbare Energien, Elektromobilität) ab, die den Bedarf an Silber erheblich steigern könnten. Dementsprechend kann sich das „natürliche“ Verhältnis auch verschieben.

Gleichzeitig ist die Marktpsychologie nicht zu unterschätzen. Steigen die Goldpreise in Krisenzeiten sehr stark, gerät oft in Vergessenheit, dass Silber in einem wirtschaftlichen Aufschwung tendenziell besser performen kann. Somit kann es Phasen geben, in denen die Ratio extrem nach oben schießt, aber auch wieder rapide nach unten korrigiert. Emotionen der Marktteilnehmer (Angst, Gier, Unsicherheit) spielen hier eine wesentliche Rolle.

Gold-Silber-Ratio zusammengefasst

Die Gold-Silber-Ratio ist ein spannender Indikator für Anleger und Rohstoffinteressierte. Sie verdeutlicht in einer einzigen Zahl, wie sich die Preise der beiden bekanntesten Edelmetalle zueinander verhalten. Ein hoher Wert bedeutet, dass Silber relativ günstig zu Gold ist, während ein niedriger Wert das Gegenteil suggeriert.

Historisch betrachtet hat sich die Ratio über die Jahrhunderte immer wieder stark verändert. Während früher ein Verhältnis von unter 20:1 durchaus vorkam – weil Silber zu diesem Zeitpunkt eine viel größere monetäre Rolle spielte –, sehen wir in der Moderne Werte von 60:1, 80:1 oder gar 100:1.

Wer die Ratio nutzen möchte, sollte die vielfältigen Einflussfaktoren berücksichtigen: das Angebot und die Nachfrage, die vor allem bei Silber industriell geprägt ist, das Zinsumfeld, das globale Wirtschaftsklima und geopolitische Risiken. Überdies ist ein Blick auf Marktpsychologie und Spekulation unerlässlich, da diese kurzfristige Ausschläge verursachen kann.

Für langfristige Anleger kann es sinnvoll sein, das Gewicht zwischen Gold und Silber im eigenen Portfolio an die Ratio anzupassen, ohne jedoch andere makroökonomische Faktoren aus den Augen zu verlieren. Trader nutzen das Gold-Silber-Verhältnis teils für kurzfristige Arbitrage- oder Spread-Strategien.

Letztlich ist die Gold-Silber-Ratio kein Allheilmittel und ersetzt keinesfalls eine umfassende Marktanalyse. Gleichwohl bietet sie eine einfache und kompakte Kennzahl, um die relativen Stärken und Schwächen der beiden Edelmetalle einzuschätzen. Wer ohnehin in Gold und Silber investiert, kann die Ratio als interessantes Hilfsmittel betrachten, um Kauf- oder Verkaufsentscheidungen zu unterstützen oder um über längere Zeiträume taktische Anpassungen vorzunehmen.

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