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Goldrausch in Brasilien in der Serra Pelada

Seit den 1970er Jahren gab es einen großen Goldrausch in Brasilien

Nachdem im Jahre 1978 in der Serra Pelada eine größere Menge an Gold gefunden wurde, zog es mehrere tausende von Menschen in den Norden von Brasilien. Das kleine Dorf Serra Pelada befindet sich in unmittelbarer Nähe einer 700 m hohen Bergkette im Bundesstaat Para.

Auf der Suche nach Rum und Reichtum strömten nach Bekanntwerden des ersten größeren Goldfundes etwa 90.000 bis zeitweise zu 500.000 Goldgräber in diese Region.

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Goldsucher aus ganz Brasilien suchen Ihr Glück

Innerhalb von nur kurzer Zeit hat sich die Kunde über den Goldfund über das ganze Land hinaus verbreitet. Bei den Goldsuchern handelte es sich hauptsächlich um einfache Landarbeiter und Bauern ohne Besitz aus dem Nordosten von Brasilien. Diese Goldgräber bauten zahlreiche Hütten und lebten im tropischen Regenwald unter einfachsten Bedingungen. Sie gruben mit einfachster Ausrüstung ein Loch von 120 Metern Tiefe und 300 Metern Breite und bauten das Gold im Tagebau ab. Der Goldrausch in Brasilien gehörte zu den größten in ganz Südamerika. Nach dem Goldrausch im Klondike-Gebiet in Alaska im Jahre 1896 gehört der Goldrausch in Serra Pelada zu den wichtigsten des 20. Jahrhunderts. Doch nur wenige von Ihnen sind zu wirklichem Reichtum erlangt. Viele von ihnen endeten trotz der unermüdlich schweren Arbeit in Armut.

Harte Arbeitsbedingungen und geringe Bezahlung

Die Arbeitsbedingungen bei sengender Hitze an den Hängen der Serra Pelada waren sehr hart. Tag ein Tag aus trugen die Goldgräber, die in der Landessprache „Formigas“ genannt wurden, was in der Übersetzung Ameisen bedeutet, die schweren mit goldhaltiger Erde gefüllten Säcke. Zig tausende von Goldgräbern gruben gleichzeitig nur mit Spaten, Schaufel oder Spitzhacke ein riesiges Loch in die Erde mit einer Größenordnung eines großen Fußballstadions. Die Abbaubedingungen unterlagen strengsten Regelungen. 

In einer Schürfeinheit von nur zwei mal drei Metern arbeiteten 10 Arbeiter auf engstem Raum. Die Schürfeinheiten waren in Stufen angelegt und konnten nur über lose Leitern erreicht werden. Jeder Besitzer eines Claims hatte Tagelöhner, die für ihn arbeiteten kassierte den größten Teil des Gewinns für sich ein. Obwohl die Tagelöhner in der Regel 30 Säcke mit einem Gewicht von etwa 30 bis 50 Kilogramm mit goldhaltiger Erde tagtäglich aus der Grube tragen mussten. Neben einem spärlichen Lohn stellte ihnen der Besitzer des Claims eine dürftige Unterkunft und Verpflegung.

Durch die unmenschlichen Bedingungen und schlechten Sicherheitsvorkehrungen an der Ausgrabungsstätte kam es zu zahlreichen Unfällen oder Erkrankungen bei den Goldgräbern. Darüber hinaus ließ der brasilianische Staat die Ausgrabungsarbeiten streng bewachen. Der damalige Staatspräsident Baptista Figueiredo, befürchtete, dass durch die rauen Bedingungen in der Serra Pelada ein gesetzesfreier Raum einstehen würde. So bewachte die brasilianische Bundespolizei das Geschehen im gesamten Ausgrabungsgebiet der Serra Pelada. Außerdem herrschte dort ein absolutes Alkohol- und Waffenverbot für die Arbeiter. Dennoch siedelten sich außerhalb des Gebiets der Ausgrabungsstätte zahlreiche Bordelle, Nachtclubs, Kinos und Casinos an. Dennoch herrschten raue Sitten und die Mordrate nach den abendlichen Besuchen der Vergnügungsstätten war sehr hoch.

Größter Goldfund in der Serra Pelada

Als im Jahre 1983 ein Goldnugget mit einem stolzen Gewicht von 62,3 Kilogramm gefunden wurde, wurde der Andrang an Goldgräbern in der Serra Pelada zeitweilig noch größer. Dieser Goldfund gehörte zu den größten bislang entdeckten Goldnuggets in ganz Brasilien. Insgesamt wurden in dieser Region etwa 30 Tonnen Gold gefunden.

Aufstand der Goldsucher

Als sich im Jahre 1988 die Arbeiter durch einen von der Gewerkschaft organisierten Aufstands gegen die schlechten Bedingungen zur Wehr setzen wollten, wurde dieser von der brasilianischen Militärpolizei unter großer Gewalt abgewehrt. Bei diesem Aufstand sollen über 100 Menschen zu Tode gekommen sein.

Ende des Goldrausches

Der Goldrauch ebbte gegen Ende der Achtzigerjahre/Anfang der Neunziger Jahre langsam ab, sodass die brasilianische Regierung den Goldabbau im Amazonas aufgab. Während im Jahr 1988 noch 745 Kilogramm Gold gefunden wurden, waren es im Jahr 1990 nur noch 250 Kilogramm Gold. Im Jahr 1992 kam die Ertragsfähigkeit sehr stark zum Erliegen. Im Laufe der Zeit füllte sich das riesige Ausgrabungsloch mit Grundwasser, da die Ränder des Kraters eingebrochen sind und wurde nach und nach zu einem See. Dadurch nahm der Goldrausch in Brasilien sein Ende.