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Mehr Informationen zum Goldhandwerk

Fakten rund um das Thema Goldhandwerk Geschichte bis hin zur Ausbildung!

Das Goldhandwerk blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück. Bereits fünftausend Jahre vor Christus wurden Schmuckgegenstände innerhalb Europas aus Edelmetallen hergestellt. Goldschmuck und Waffen sowie diverse Kultgegenstände wurden auch in der Bronzezeit gefertigt. Aber auch die Germanen und Kelten haben beindruckende Werke aus Gold hergestellt.

Außerhalb von Europa wurden in Ägypten eindrucksvolle Gegenstände aus purem Gold angefertigt. Heutzutage zeugen die zahlreichen Ausgrabungen der Grabbeigaben von diesen wundervollen Arbeiten des Goldhandwerks. In der Antike um im Frühmittelalter zeigen sich das Goldhandwerk in der byzantinischen Kunst.

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Geschichte des Goldhandwerks

Funde von zahlreichen Schmuckgegenständen, Prunkwaffen oder kunstvollen Beschlägen sind Zeugnis eines hohen Goldhandwerks zu dieser Zeit. Im Mittelalter zeichnete sich das Goldhandwerk vornehmlich durch die Herstellung von liturgischen Gegenständen wie Kreuze aber Kronen und Zepter aus. Wer in der heutigen Zeit das Goldhandwerk erlernen möchte, bei dem sind handwerkliche Fähigkeiten sowie eine große Portion an Kreativität eine wichtige Voraussetzung. Heutzutage umfassen die Aufgaben eines Goldschmiedes im Allgemeinen die Herstellung von Einzelschmuckstücken.

Aber auch die Reparatur, Wartung und Aufbereitung von hochwertigem Schmuck gehören zu dem Aufgabenbereich des Goldschmieds. In der Regel setzt er bei der Anfertigung von Schmuckstücken seine eigenen Entwürfe um oder er fertigt nach speziellen Wünschen der Kunden an. Während bei Juwelieren oft nur Industrieschmuck anzutreffen ist, haben Goldschmiede durch Ihre handwerklichen Fähigkeiten die Möglichkeit, auf jeden noch so ausgefallenen Kundenwunsch einzugehen und diesen entsprechend der Kundenvorstellung in das gewünschte Schmuckstück genau umzusetzen.

Aufgaben des Goldschmieds

In der Regel werden die Arbeiten der Goldschmiede in der eigenen Werkstatt ausgeführt. Zu den wichtigsten Aufgaben eines Goldschmiedes gehören das Schweißen, Schmieden, Gravieren, Punzieren, Nieten und Hartflöten. Im Goldhandwerk gibt es unterschiedliche Gusstechniken, um das Gold in eine entsprechende Form zu bringen. Beim Sandguss wird mittels Sand das zukünftige Schmuckstück als Modell gefertigt und anschließend entfernt. Der so entstandene Hohlraum wird dann mit dem geschmolzenen Gold gefüllt. Um Luftlöcher zu vermeiden, werden entsprechende Austrittskanäle gelegt. Nach Abkühlung und Festigung des Gussmodells, kann der Sand vom Schmuckstück entfernt werden.

Eine weitere Gussform stellt der Kokillenguss dar. In eine sogenannte Kokille auch Metall wird das flüssige Gold bis zur Abkühlung und Verfestigung gegossen. Danach dann das Schmuckstück der Kokille zur Weiterverarbeitung entnommen werden. Diese Weiterverarbeitung der Goldgegenstände kann durch unterschiedliche Verfahren vorgenommen werden. Bei der Granulation werden sehr winzige Kügelchen aus Gold in unterschiedlichen Anordnungsformen auf einen Golduntergrund gebracht. Eine häufige Goldverarbeitung ist die Punzierung. Mit dieser Methode werden mit einem Punziereisen Muster oder Zeichen in das Gold gedrückt. Die Arbeiten von Goldschmieden sind hochwertig gefertigte Unikate, welche sich durch ein unverwechselbares Design und höchste Handwerkskunst vom industriell gefertigten Schmuck deutlich unterscheiden und dadurch zu einem dauerhaften Wertgegenstand werden.

Goldschmied ein anerkannter Ausbildungsberuf

Goldschmied oder Goldschmiedin ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf, der mit einer dreijährigen Ausbildung einhergeht. Während der Ausbildungszeit durchlaufen die Auszubildenden die einzelnen Stufen zur Erstellung eines Schmuckstückes. Dazu gehört auch der Entwurf, welcher als Kundenzeichnung farbig gestaltet ist sowie eine exakte Planung über die gesamten Arbeitsschritte bis hin zur finalen Fertigstellung.

Der Umgang mit kostspieligen Edelmetallen wie Gold oder Platin ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Auch das Fassen von Edelsteinen in Zargen oder Fassungen gehören zum Ausbildungsbild ebenso wie Reparaturen und Umarbeitungen von Schmuck. Eine Edelsteinkunde ist auch ein Baustein dieser Ausbildung. Hierbei sollen Edelsteine bestimmt, zugeordnet und gehandhabt werden.

Die Handhabung und der Umgang mir den unterschiedlichen Werkzeugen wie Sägen, Zangen und Feilen aber auch alle notwendigen Maschinen werden ebenfalls erlernt. Neben diesen traditionellen Arbeitsmitteln werden auch neue Techniken an die zukünftigen Goldschmiede oder Goldschmiedinnen herangeführt. In den letzten Jahren kommen zunehmend auch Laserschweißgeräte in den Goldschmiedewerkstätten zum Einsatz. Diese hochmodernen Technologien ermöglichen viele Arbeiten, welche bislang aufgrund der enormen Wärmeleitfähigkeit von vielen Schmuckgegenständen nicht möglich gewesen sind. Auch die CAD-Technik nimmt immer mehr Einzug in moderne Goldschmiede Ateliers. Modernere Gusstechniken ermöglichen heutzutage die Herstellung von Schmuckgegenständen mit einer extremen Genauigkeit.

In diesem Beruf sind auf jeden Fall ausreichend Möglichkeiten gegeben, seine eigenen Ideen in Form umzusetzen. Ein gewisses Talent zum Zeichnen und handwerkliches Geschick sollten jedoch vorhanden sein. Ein gewisser Sinn für Ästhetik und sorgfältiges Arbeiten rund das Ganze noch ab. Die Abschlussprüfung bzw. Gesellenprüfung für Goldschmiede oder Goldschmiedinnen findet nach 3,5 Ausbildungsjahren vor einer entsprechenden Handwerkskammer statt. In der Prüfung der Fachrichtung Schmuck muss der Prüfling neben der schriftlichen Prüfung in der praktischen Prüfung innerhalb von maximal 32 Stunden ein Prüfstück herstellen und unter Beweis stellen, dass er in der Lage ist, ein Schmuckstück nach einem Entwurf umsetzen kann und dabei gewisse Fertigungstechniken beherrscht. Nach einer bestandenen Ausbildung zum Goldschmied oder zur Goldschmiedin besteht noch die Möglichkeit zur Weiterbildung zum Goldschmiedemeister oder Goldschmiedemeisterin. Die Meisterprüfung ist in gesamt Deutschland einheitlich geregelt. Die Weiterbildungszeit beträgt ca. 6 bis 12 Monate entweder in Vollzeit oder Teilzeit.